Thursday, February 2, 2012

Anwesenheitspflicht – Anwesenheit des Körpers oder des Geistes?

Gerade habe ich in insgesamt eineinhalb Stunden den Stoff einer Veranstaltung bearbeitet, bei der ich nicht anwesend sein konnte. Die Hausaufgabe zu dieser Veranstaltung habe ich auch innerhalb dieser Zeit erledigt. Die Dozentin arbeitet, wie fast alle Dozenten, mit einer Projektor-Präsentation und stellt nach der Veranstaltung, auch wie fast alle Dozenten, ihre Folien ins Internet. So hatte ich den gleichen Stoff vor mir, wie die Anwesenden. Wäre ich bei dieser Veranstaltung anwesend gewesen, hätte ich zweieinhalb Stunden dort sein müssen, zusätzlich hätte ich eine halbe Stunde Pause gehabt, während der ich aber nicht viel mehr als auf die Toilette gehen und essen hätte können, und es käme noch die Fahrtzeit hinzu. Die Fahrtzeit zur Uni beträgt hin und zurück eine Stunde, ich bin damit im Vergleich zu vielen gut dran. In meinem Fall käme aber noch eine weitere Stunde hinzu, da ich mit einer Hündin lebe, die es leider noch nicht beherrscht, allein zu sein, weswegen ich sie vor den Veranstaltungen, zu denen ich sie nicht mitnehmen darf, zu Freunden bringe und danach wieder abhole. Also einem Kind sehr ähnlich.
In diesen Zeiten wäre aber immer noch nicht die Hausaufgabe inbegriffen und es wäre nicht mit drin, dass ich den Stoff zu Hause noch einmal nacharbeiten müsste, da ich während der Veranstaltung nicht unbekannte Worte nachschlagen kann, nicht nach alternativen Definitionen suchen kann und keine Pausen machen kann an Stellen, die ich nicht gleich verstehe.
Das heißt, dass, wenn ich eine Veranstaltung besuche, es mich etwa sechs bis sieben Stunden Lebenszeit kostet um einen Stoff zu bearbeiten, den ich für mich alleine in eineinhalb Stunden intensiver und besser bearbeiten kann.
Mir ist klar, dass das nicht immer funktioniert, aber dafür, dass das Studium nicht dafür ausgelegt ist, dass das überhaupt funktioniert, ist es doch erstaunlich, dass es bereits zu einem sehr großen Teil funktioniert.

Ich bin Autodidakt. Ich lerne sehr gerne und gerne auch viel, aber ich möchte gerne in Eigenregie lernen. Ich brauche Freiheit und Flexibilität. Ich möchte konzentriert und effektiv arbeiten. Bei der Arbeit an diesem Blog kann ich stundenlang konzentriert sitzen mit nur wenigen kleinen Pausen. Bei der Arbeit für die Uni, wo es darum geht, komplexe Inhalte zu verstehen und sie anwenden zu können, muss ich in kleinen Etappen arbeiten. Die eineinhalb Stunden, in denen ich gerade den Stoff bearbeitet habe, habe ich in 5-20 minütigen Happen geteilt. Sobald meine Konzentration nicht mehr voll da war, habe ich an etwas anderem gearbeitet, während dessen hat mein Gehirn aber weiterhin den Stoff der Veranstaltung verarbeitet. Wenn ich in einer Veranstaltung sitze, kostet es mich viel Kraft so lange konzentriert zu bleiben, so dass ich nach einer Veranstaltung immer mehrere Stunden nur Seichtes machen möchte, wie z.B. irgendwelche Serien anschauen. Seit dem ich nicht mehr so viel Wert darauf lege, bei allen Veranstaltung anwesend zu sein, und stattdessen mehr Zeit in meine eigenen Projekte investiere, und dennoch den Uni-Stoff bearbeite, schaue ich viel weniger seichte Serien an und muss mich viel weniger ausruhen durch nichts oder so gut wie nichts tun. Ich kann mich von Uni-Stoff ausruhen, in dem ich z.B. an diesem Blog arbeite. Ich kann mich von einer Arbeit ausruhen, in dem ich eine andere Arbeit tue. Wo gibt's denn so etwas? :)

Ich frage mich, warum in den Universitäten so viel wert darauf gelegt wird, an den Veranstaltung körperlich anwesend zu sein. Es ergibt für mich nicht den geringsten Sinn. Geistige Anwesenheit ist schließlich das Wichtige und diese wird durch die Modulabschluss-Prüfung kontrolliert. Warum muss man um an einer Modulabschluss-Prüfung teilnehmen zu können, vorweisen, dass man an den dazu gehörigen Veranstaltung körperlich anwesend war?
(Ich muss kurz zwischen schieben, dass in gewissen Modulen gewisser Studiengänge körperliche Anwesenheit natürlich wichtig ist, wenn es zum Beispiel darum geht im Chemielabor zu arbeiten oder für das Medizin-Studium Sezieren und Operieren zu lernen oder Ähnliches. Doch solche praktischen Module sind, alle Studiengänge betrachtend, kein Standard, sondern eher selten.)

Ich kann vertehen, wenn man durch Zwischentests kontrollieren möchte, ob alle noch mitkommen. Diese könnten über das Internet stattfinden, wie sie das auch schon oft tun. Man kann Hausaufgaben immer per E-Mail einschicken und es könnten sogar „Live-Tests“ eingerichtet werden, die jeder machen kann, wann er/sie will, die aber zeitlich begrenzt sind. Man klickt auf „jetzt den Test nehmen“ und er steht einem dann z.B. eine halbe Stunde zur Bearbeitung zur Verfügung, danach wird er wieder geschlossen. Das ist technisch kein Problem und ich habe das Glück, dies im Rahmen einer Veranstaltung auch erleben zu dürfen.
Die Dozenten müssten natürlich mit Präsentationen arbeiten und die Folien online stellen, doch das geschieht bereits zu einem großen Teil - bei meinem Studiengang sogar fast komplett. Um mit Dozenten oder Kommilitonen in Kontakt zu stehen und um Fragen stellen zu können, könnten Foren eingerichtet werden, wie sie im Grunde auch schon existieren. Es wäre sogar möglich, und kein so hoher Aufwand, Veranstaltungen auf Video aufzunehmen und sie online zu stellen. Auch das wird, wenn auch weltweit selten, bereits gemacht. Zusätzlich können Kommilitonen bei Bedarf Treffen vereinbaren zum gemeinsamen lernen, wie es ebenfalls schon geschieht. Dadurch, dass die Veranstaltungen kleiner wären, wenn Weniger kämen, und ein und die selbe Veranstaltung nicht mehrfach angeboten werden müsste, damit alle körperlich anwesend sein können, hätten Dozenten mehr Zeit um zum Beispiel spezielle Diskussions-Veranstaltungen anbieten zu können. Durch die Überfüllung der Veranstaltungen kommen derzeit Diskussionen viel zu kurz, oder werden nur mit immer den 3-4 Selben geführt - selbst in Veranstaltungen, in denen Diskussionen groß geschrieben werden sollten.
Es wäre sehr leicht, das Studium so einzurichten, dass man nur zu den halbjährigen Prüfungen kommen müsste.

Warum wird dies nicht ermöglicht? Warum besteht Anwesenheitspflicht und warum wird immer wieder versucht, Studierende dabei zu behindern sich Stoff nur oder größtenteils von zu Hause aus anzueignen?
Es hätte viele Vorteile Studierenden zu erlauben und zu ermöglichen fast ausschließlich von zu Hause aus und selbstständig zu lernen. Es würden, wie bereits erwähnt, weniger Leute Veranstaltungen besuchen - nur diejenigen, die diese wirklich brauchen. Es würde entsprechend zu keinen überfüllten Kursen und Hörsälen mehr kommen und die Dozenten könnten sich besser auf die Wenigen konzentrieren, welche mehr Anleitung brauchen. Es würde die allgemeine Selbstständigkeit, Selbsteinschätzung und Entscheidungsfähigkeit der Studierenden fördern. Es würde Studierenden mit Kindern das Studium enorm erleichtern. Es würde den Studierenden viel Zeit ersparen, die sie dann nutzen könnten um z.B. (mehr) zu jobben, um Hobbys zu verfolgen, um gesellschaftlich und politisch aktiv zu werden, um Freunde zu treffen und somit sozialer zu leben, um sich anderweitig zu bilden, um Projekte auf die Beine zu stellen, um sich ehrenamtlich zu engagieren, um zu reisen... Studierende müssten noch nicht einmal in der Stadt oder dem Land, in dem sie studieren, leben, sondern könnten nur zweimal im Jahr zu den Modulabschluss-Prüfungen einreisen. Sie könnten somit z.B. auf dem Land leben, die Natur und frische Luft genießen. 

Es würde den Studierenden so viel Freiheiten bieten.. Ist das womöglich der Grund, warum die Anwesenheitspflicht besteht? Damit wir in unserer Freiheit beschränkt sind? Damit wir keine Zeit haben um gesellschaftlich und politisch aktiv zu sein? Damit wir keine Zeit haben, über bestehende Systeme nachzudenken und sie zu kritisieren? Damit wir kein eigenes Geld haben für's Studieren und somit entweder das Studium vergessen können, oder uns nebenbei zu Tode arbeiten und somit noch weniger Zeit für anderes haben, oder lange auf unsere Eltern angewiesen sind, oder um während dem Studium bereits Schulden anzusammeln?

Ich möchte eigentlich Abstand nehmen von Verschwörungstheorien. Ich möchte nicht mehr allen etwas Böses unterstellen. Es ist möglich, dass tatsächlich irgendwelche Leute in Machtpositionen all diese Dinge planen. Aber es ist auch möglich, dass wir zwar das Beste wollen, aber doch immer wieder Fehler machen. Es ist möglich, dass wir nicht gelernt haben, auf die Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortlichkeit von Menschen zu vertrauen. Und da wir uns diese selbst nicht zutrauen, üben wir sie entsprechend auch nicht aus und so erfüllen wir selbst unsere eigene Prophezeiung.
Nun, ich möchte dem Menschen nur noch unterstellen, dass er zwar das Beste anstrebt, aber der Weg zum Besten nun mal über viele Irrwege führt.

-Um die Irrwege auf ein Minimum zu reduzieren, müssen wir offen sein für die Tatsache, dass wir das Bestmögliche noch nicht erreicht haben. Dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass wir uns gerade auf einem Irrweg befinden. Und wir müssen offen sein für Verbesserungsvorschläge, wir müssen verschiedene Systeme ausprobieren um somit schneller herauszufinden, welches das Geeignetste ist. Wir müssen das Selbstbewusstsein aufbringen, kritisiert zu werden und zu kritisieren. Aber konstruktiv! Wir müssen uns selbst vertrauen lernen und darauf vertrauen, dass es nicht zu Chaos führen wird, wenn wir unsere Wünsche, Gefühle und Intuitionen respektieren. Wir müssen lernen, an uns selbst und an unsere eigene Gutartigkeit zu glauben. Denn wir sind, was wir von uns denken.

Wir müssen und dürfen nicht die Dinge, so wie sie sind, akzeptieren, nur weil sie so sind. Wir können sie verbessern. Wir können aktiv daran teilnehmen, dass unsere Kinder in einer deutlich schöneren Welt aufwachsen können, als wir es taten. Und wenn wir uns besondere Mühe geben, können auch wir selbst noch die Früchte unserer Arbeit tragen.

Doch eigentlich ist es schon Belohnung genug, für etwas einzustehen, hinter einer guten Sache zu stehen, sich für eine gute Sache einzusetzen. Sich für unsere Weiterentwicklung, und am Wichtigsten unserer geistigen Weiterentwicklung, einzusetzen, an unserer eigenen Evolution aktiv und bewusst teilzunehmen.
Das ist schon pures Glück..

3 comments:

  1. Ich finde, du siehst das viel zu hart. Dass alle Inhalte im Internet stehen, ist bei weitem noch nicht lange so. Ich habe von 2000-2006 studiert, und gen Ende kam das so langsam auf. So schnell ändern sich die Strukturen nunmal nicht.
    Außerdem hätten mir Folien allein oft nicht geholfen, weil Folien eine Ergänzung, Bebilderung, Erklärung zur Vorlesung sein sollen, d.h. nicht alles, was gesagt wird und wichtig ist, steht auch auf der Folie drauf.
    Dazu kommt, dass es den meisten Leuten gut tut, einen geregelten Tagesablauf zu haben, und dass sie nur herumsumpfen, wenn sie nicht aufstehen "müssen". Ein, zwei Jahrgänge nach mir haben bei unserem Studium gefordert, dass mehr Tests eingeführt werden, damit sie zum lernen gezwungen werden, weil sie es sonst eh nicht machen. Die meisten sind damit glücklicher ;-)
    Und die soziale Komponente würde ich auch nicht vernachlässigen. Man geht ja auch in die Uni, um Leute zu treffen, sich auszutauschen, die neuesten Dinge bezüglich des Studiums zu erfahren (ok, vielleicht geht das heutzutage auch schon übers Internet, aber bei uns war es eher so: Oh, da hängt übrigens jetzt die Liste für das und das aus, falls du es noch nicht wusstest).

    ReplyDelete
    Replies
    1. @ Eva Teil 1
      Danke für deine Antwort. Ich wünsche mir viele Anregungen und konstruktive Kritik, da ich natürlich noch kein fertiges Modell habe, auch nicht selbst an alle Punkte denke und um zu sehen, wo ich etwas noch undeutlich formuliert habe.

      "Ich finde, du siehst das viel zu hart."
      Ob, was ich schreibe, nun zu hart ist oder nicht, ist subjektiv. Da kann ich nun nichts dazu sagen.

      "Dass alle Inhalte im Internet stehen, ist bei weitem noch nicht lange so."
      Die Entwicklung mit dem Internet ist natürlich eine neuere, da erst im letzten Jahrzehnt sich das Internet wirklich etabliert hat und zumindest in Deutschland so gut wie alle Zugang zu Internet haben.

      "So schnell ändern sich die Strukturen nunmal nicht."
      Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich kritisiere nicht, dass in diese Richtung noch nicht genug gemacht wird, sondern wollte lediglich darstellen, dass es sehr einfach wäre, alles so einzurichten, dass es möglich wäre hauptsächlich über das Internet zu studieren und dass nicht so viel mehr eingerichtet werden müsste, als ohnehin schon eingerichtet wurde.
      Dass das Internet immer mehr genutzt wird, stellt meines Erachtens nach eine sehr wünschenswerte Entwicklung dar. Was ich jedoch kritisiere, ist die verstärkte Anwesenheitspflicht und das insgesamt immer unflexibler werdende Studienmodell.

      "Außerdem hätten mir Folien allein oft nicht geholfen, weil Folien eine Ergänzung, Bebilderung, Erklärung zur Vorlesung sein sollen, d.h. nicht alles, was gesagt wird und wichtig ist, steht auch auf der Folie drauf."
      Derzeit stellen Folien womöglich oft nur eine Ergänzung dar, aber dies könnte ja geändert werden, in dem die Dozenten ihr ganzes Manuskript und weiterführende Materialien und Links auf Folien bringen. Bei meinen bisherigen beiden Modulen in der Linguistik wird dies bereits so gemacht und die Folien beinhalten alles oder fast alles in der Veranstaltung gesagte.
      Und wie angesprochen, wäre es möglich die Veranstaltungen auf Video live mitzuschneiden und anschließend als Datei verfügbar zu machen.

      "Dazu kommt, dass es den meisten Leuten gut tut, einen geregelten Tagesablauf zu haben, und dass sie nur herumsumpfen, wenn sie nicht aufstehen "müssen"."
      Nicht in der Uni körperlich anwesend sein, hieße nicht, keinen geregelten Tagesablauf zu haben, sondern würde lediglich erlauben, den Tagesablauf nach eigenen Ansprüchen selbst zu regeln.
      Wie viele Menschen nun darauf angewiesen sind, körperlich in der Uni anwesend zu sein, steht nicht fest und müsste geprüft werden bzw. würde sich heraus stellen.
      Die Gefahr ist auf jeden Fall groß, von sich auf andere zu übertragen und dann von "den meisten Leuten" zu sprechen, obwohl man keine Statistik darüber erhoben hat und die Formulierung "die meisten" an sich schon sehr wage ist.
      Meine persönliche Erfahrung sieht folgendermaßen aus: Obwohl Anwesenheitspflicht besteht, gehen viele bereits jetzt sehr unregelmäßig hin. Die, die hingehen, sind zu einem überraschend großen Teil zwar körperlich anwesend, aber nicht geistig, was sich dadurch äußert, dass sie miteinander reden, Löcher in die Luft starren oder auf ihren Smart Phones und Laptops im Internet surfen.
      Da ist lediglich meine Erfahrung, allgemeine Assagen kann ich dadurch nicht machen, nur Tendenzen aufzeigen.

      Delete
    2. Teil 2:
      Doch selbst wenn es so wäre, dass "die meisten" weiterhin regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen würden, wäre dies noch kein Grund dafür, "den wenigen" aufzuwingen es so zu tun, wie "die meisten" es tun wollen, obwohl es für "die meisten" keinen (negativen) Unterschied machen würde, ob "die wenigen" von zu Hause aus lernten oder nicht.

      Auch wünsche ich mir ja eben, dass wir uns selbst und anderen mehr vertrauen schenken. Ich denke, wenn wir es nicht schaffen, selbstständig unseren Tagesablauf und allgemein unser Leben zu gestalten, dann hängt das gerade damit zusammen, dass wir immer wieder einen Rahmen vorgesetzt bekommen und nie oder selten die Gelegenheit haben, zu lernen, unser Leben wirklich selbstständig zu gestalten.

      Desweiteren plädiere ich nicht dafür, dass alle autodidaktisch lernen sollen/müssen, sondern ich wünsche mir eine Form, mit der jede_r für sich so frei wie irgend möglich entscheiden kann, wie er/sie sein/ihr Studium gestalten will und wie viel er/sie Zeit vor Ort in der Universität verbringen möchte. Somit können Menschen, denen es wichtig ist, zur Uni zu gehen und körperlich an Veranstaltungen teilzunehmen, dies nach wie vor tun und möglicherweise sogar besser als zuvor, da wahrscheinlich insgesamt weniger an Veranstaltungen teilnehmen würden und die, die teilnehmen würden, wären vermutlich konzentrierter und ruhiger.
      Die Autodidakten könnten mit einer freieren Form ihre Bedürfnisse nach eigener Gestaltung ihres Tagesablauf und nach eigener Gestaltung ihrer Art, sich Wissen anzueignen, ausleben. Und "Mischformen" könnten auch existieren und sich einen Weg dazwischen suchen und finden.

      "Ein, zwei Jahrgänge nach mir haben bei unserem Studium gefordert, dass mehr Tests eingeführt werden, damit sie zum lernen gezwungen werden, weil sie es sonst eh nicht machen. Die meisten sind damit glücklicher ;-)"
      Ich habe nichts gegen Tests und Zwischenprüfungen, im Gegenteil. Ich finde das auch sehr begrüßenswert und hilfreich um zwischendrin immer wieder überprüfen zu können, ob man noch gut mitkommt. Jedoch müsste man für diese Zwischenprüfungen nicht, oder zumindest seltener, körperlich anwesend sein. Wie bereits beschrieben, könnten Hausaufgaben und Aufgabenblätter per E-Mail eingeschickt werden und es könnten auch zeitlich begrenzte Tests online angeboten werden. Ebenso könnten natürlich nach wie vor auch Tests angeboten werden, bei denen man körperlich anwesend sein müsste - nur das jede_r sich eben selbst aussuchen könnte, welche Form von Test er/sie machen möchte. Wie gesagt, ich möchte nicht das Studium abgeschafft sehen, bei dem man körperlich anwesend sein müsste, sondern wünsche mir parallele Möglichkeiten, auch körperlich größtenteils abwesend studieren zu können, damit jede_r eine möglicht freie Wahl haben kann.

      "Und die soziale Komponente würde ich auch nicht vernachlässigen. Man geht ja auch in die Uni, um Leute zu treffen, sich auszutauschen, die neuesten Dinge bezüglich des Studiums zu erfahren"
      Wem die soziale Komponente wichtig ist, der kann ja wie gesagt nach wie vor zur Uni gehen. Aber um sozial zu leben, wäre dies nicht nötig. Wie beschrieben könnten Lerntreffen vereinbart werden. Mit dem derzeitigen Modell stelle ich leider fest, dass das sehr schwierig ist, weil einige sehr viel in der Uni sind und sehr unterschiedliche Stundenpläne haben, so dass es fast unmöglich ist, sich regelmäßig als Gruppe zu treffen.
      Desweiteren könnten viele durch mehr verfügbarer Zeit, dank von zu Hause aus lernen, soziale Kontakte außerhalb der Uni besser pflegen, damit sich nicht das komplete Leben, samt sozialem Netzwerk, in der Uni abspielen müsste.

      Ich hoffe, ich habe alles verständlich ausgedrückt und freue mich über weitere Anregungen.

      Liebe Grüße,
      Geli

      Delete